Neulich samstags in der Suedsee ...
Die Cook Islands haben alles was man sich von einer Suedseeinsel so erwartet: Sonne, Palmen, weisse Straende, tuerkisfarbenes Wasser, Unmengen von Seegurken, Kakerlaken und riesige, gefuerchtete Tausendfuessler (koennen bis zu 15 cm lang werden und beissen), der Alptraum eines jeden Budgettouristen. Aber die kennen wir Gott sei Dank nur von Schauermaerchen unserer Appartement-Kollegen.
Nach unserer Neuseelandunterkunft hatten wir ja etwas Bedenken, wie unser LowBudget-Guesthouse wohl aussehen wuerde. Aber nix da, die Insulaner sind ein sauberes Voelkchen und jede Aufregung war umsonst. Papa Atua Atuatika und seine Frau Mata Atuatika (vor dem Weiterlesen bitte versuchen 10x schnell hintereinander auszusprechen) haben uns sehr nett aufgenommen und taeglich mit frischem Brot aus der eigenen Baeckerei und Wasser versorgt.
Um uns auch noch mit frischen Fruechten und Billigfutter einzudecken, sind wir gleich nach unserer Ankunft auf den jeden Samstag stattfindenen Wochenmarkt gegangen. Danach hat sich Markus seinen Fuehrerschein gekauft (das macht man hier so, fuer 10 NZ$ ist man mit dabei), um uns anschliessend einen flotten Scooter ausborgen zu koennen. Mit diesem stylischen Teil haben wir in den folgenden Tagen die Insel erkundet. In kurzer Hose und Helm versteht sich ... Suedseefeeling geht schliesslich vor.
Wir haben so ziemlich alles gesehen was Rarotonga an Landschaft zu bieten hat. Bei einem Inselumfang von 35 km ist man da ja auch bald rum. Und wo wir mit unserem Moepi nicht hinkamen, da gingen wir halt dann rauf, runter, hinein, hinaus ... ganz so wie Markus es gerne mag. Und Bettina nicht immer ganz so gerne.
So trug es sich auch zu, dass wir uns dazu entschieden uns auf das Abenteuer Cross Island Treck zu begeben. Bei dieser Wanderung ueberquert man die gesamte Insel von Norden nach Sueden. Es wird empfohlen die Tour mit Guide und nicht bei Regen zu machen... "because the path can get slippery and therefore dangerous" (Zitat Lonely Planet). Als erfahrene Wanderer haben wir uns natuerlich alleine und nur mit Turnschuhen bekleidet auf den Weg gemacht. Das Wetter war ok, alle 30 min ein kurzer Schauer, das ist doch kein Regen, oder? Unbeschwert und frohen Mutes hirschten wir los. Alsbald fanden wir uns im dichtesten Dschungel wieder, wie man sich einen tropischen Regenwald halt so vorstellt. Nur mit weniger Krabbel-, dafuer umso mehr Gackertieren (Huehnern also). Der Lonely Planet sollte recht behalten. Das ganze war schon ziemlich abenteuerlich. Der Treck war so gut ausgeschildert, dass wir einige Male Muehe hatten zu erkennen wos weitergeht. Der Aufstieg war relativ steil. Gott sei Dank waren genug Wurzeln da, an denen wir uns hochziehen und hochklettern konnten. Beim Abstieg hats uns ein paar Mal so richtig aus Popscherl gehaut. Obwohl es eh so wenig geregnet hat, wars doch etwas slippery. Bettina war sichtlich begeistert.
Das einzige das uns diese Strapazen aushalten liess, war das vom Reisefuehrer propagierte Bad in den beruehmten Wasserfaellen am Ende des Trecks. Die waren aber zufaelligerweise gerade ausgetrocknet. Dafuer warteten 1000e hungrige Mosquitos auf unser frisches Oesi-Blut. Autsch.
Sonntags gings in die Kirche. Ja ihr habt richtig gehoert. Den inbruenstigen Gesang der Polynesier wollten wir uns nicht entgehen lassen. Unerfahren wie wir waren, verliessen wir nach der Messe die Kirche und verpassten glatt den Lunch, den die Insulaner extra fuer die hungrigen Touris vorbereitet hatten. Kuchen, Fruechte und allerhand Suessigkeiten ... alles ohne uns. Das war fuer Markus eine schwere Niederlage. Deswegen eine Woche spaeter ... eine neue Insel ... eine neue Kirche ... wir wieder mit dabei bei der Messe und diesmal machten wir alles richtig. Wir kamen nach dem Klingelbeutel und vor dem Lunch. Hat sich wirklich ausgezahlt.
Womit wir auch schon bei Aitutaki waeren. Auch diesmal haben wir eine sehr nette und saubere Unterkunft erwischt (Bettina koennte aufgrund der erfolgreichen Recherchen im Vorfeld bald in der Reisebranche anheuern). Diese winzig kleine Ansammlung von Inseln hat uns dann nochmal den Rest gegeben. Wir haben hier das Paradies gefunden. Die Lagune von Aitutaki ist so ziemlich eines der "geilsten" Dinge, die wir je gesehen haben. Um das zu beschreiben, fehlen uns die Worte. Da muesst ihr schon selbst hinfahren.
Wir haben uns eine Lagune Cruise geleistet und sind einen ganzen Tag von einer Sandbank zur naechsten geschippert. Weisse Straende, tuerkisblaues Wasser und eine grandiose Unterwasserwelt. Beim Schnorcheln haben wir sogar unsere erste Muraene live gesehen. Mensch war die gross. Sind gleich mal aus dem Wasser, um uns das aus sicherer Entfernung vom Boot aus anzusehen. (Gott sei Dank waren unsere Hoeschen schon vom Schnorcheln nass ;) Bei diesem Ausflug haben wir auch einen sehr netten Deutschen (niemand ist perfekt) kennengelernt. Mit dem sind wir nach der Tour auf einen Sundowner ins beruechtigte Spidercafe. Dort konnten wir die einheimische Jugend beim Vorgluehen fuer die Samstagabend-Disco beobachten. Und weils mit unserem deutschen Freund immer noch lustig war, haben wir uns gemeinsam ins Nachtleben gestuerzt. Von 10 bis 12 ging in der Blue Nun Bar so richtig die Post ab, bis um Punkt Mitternacht alle Laeden dicht machten. Nach diesem Abend kannte uns dann die ganze Insel, als "Neuer" wird man hier gleich mal von oben bis unten unter die Lupe genommen...
Etwas ruhiger und gesitteter gings auf der Islandnight zu. Nach einem leckeren local BBQ konnten wir leicht bekleidete Insulaner und -innen beim Hueftenschwingen beobachten. Das muss bei denen irgendwie in den Genen liegen. Der Hueftschwung, nicht das leicht bekleidet sein ;)
Auch wenns euch vielleicht schon nervt, wir muessens noch mal betonen. Die Cook Islands sind schon ganz was Besonderes. Wunderschoen und die ueberaus freundlichen und herzlichen Insulaner haben wir ins Herz geschlossen. In den Tagen hier sind wir richtig runtergekommen und haben das "Feeling" gekriegt. Ist irgendwie schwer zu beschreiben. Wir sind auf alle Faelle zufrieden.
Wir verabschieden uns von den Cooks und sehen nun gelassen den kommenden Monaten in Neuseeland entgegen.
Kia orana Ihr Lieben
Eure AfricanKiwis
PS: Achtung. Wir haben wieder neue Bilder ins Netz gestellt. Hinsetzen, anschnallen und geniessen. Und danach sabbern einstellen und Kinnlade wieder hochfahren.
PPS: Ueberraschend lang hats gedauert, aber beim Rueckflug von Rarotonga wars endlich so weit. Der beruehmt-beruechtigte Hofmeister-Faktor hat zugeschlagen. Beim Landeanflug hat Bettina die Reissfestigkeit der einheimischen Spaibsackerl getestet. Bestnote! Fuer beide!
PPPS: Wisst ihr ueberhaupt wieviel Arbeit ein so ein Bericht macht? Noch dazu in einem mit Internetzugaengen oft spaerlich und dafuer mit Up- und Downloadverboten umso haeufiger ausgestatteten Neuseeland. Also bitte etwas Verstaendnis, wir geben unser Bestes. Oder, auch eine Moeglichkeit: fuer haeufigere Berichterstattung Ueberweisung auf unser Reisekonto ;)